Wien, 11.01.2021. mjam, eine der führenden Essens-Bestellplattformen Österreichs, feiert am 11. Jänner jährlich den “Rider Appreciation Day” zu ehren der Liefer-Fahrer_innen, die Tag für Tag das bestellte Essen mit dem Rad zu den Kunden bringen. Doch wer steckt hinter den Zustellern in Grün? Mit dem Radl-Report blickt mjam auf das vergangene Jahr zurück und gibt Einblicke in Fahrer-Typen, Gehälter, Beschäftigungsverhältnisse und mehr.
In Österreich arbeitet die Online-Bestellplattform mjam mit circa 4.000 Restaurants und Shops zusammen. Ein Teil der Restaurants stellt das Essen selbst zu und alle Lokale ohne eigene Zusteller können ihre Speisen über die hauseigene mjam Radl-Flotte liefern lassen.
- Der jüngste Rider ist immer entweder genau 18 oder gerade ein paar Tage älter. Der älteste Fahrer ist 1950er Jahrgang
- Fahrerin Laura ist seit September 2015 im Kader und damit eine der Dienstältesten!
- Ein Fahrer aus Graz hat 2020 das meiste Online-Trinkgeld verdient: Im August 106€, im September 188€ und im Oktober 152€
- Die Flotte besteht zu 15% aus weiblichen und zu 85% aus männlichen Kurieren
Welche Anstellung für die Zustellung
Für das Zustellservice arbeiten in den größten Städten circa 2.000 Fahrradkuriere für mjam. Der Großteil der Fahrradboten sind Freie Dienstnehmer und ungefähr 10 Prozent der Kuriere sind Echte Dienstnehmer. Nur Klagenfurt bildet mit 15 Prozent Echten Dienstnehmern eine Ausnahme. Beide Dienstverhältnisse haben Vor- und Nachteile, weswegen mjam beides anbietet und den Fahrern die Wahl lässt das zu wählen, was am besten zu ihnen passt. Es werden immer Echte Dienstnehmer gesucht, jedoch sind nur die wenigsten Freien Dienstnehmer an einem Wechsel in ein Echtes Dienstnehmerverhältnis interessiert – Im Oktober 2020 kamen 4 ED-Bewerbungen bei mjam an. Viele interessierte Freie Dienstnehmer ziehen im Bewerbungsgespräch ihr Interesse zurück, da sie die Flexibilität nicht verlieren möchten.
Die mjam Fahrer-Umfrage im Sommer 2020 zeigt: 75 Prozent der Freien Dienstnehmer sehen freie Zeit- und Schichteinteilung als Hauptgrund für ihre Beschäftigung bei mjam. Sportliche Aktivität und das Arbeiten im Freien haben ebenfalls einen hohen Stellenwert. Freie Dienstnehmer können die Anzahl der Arbeitsstunden wöchentlich neu bestimmen, Echte Dienstnehmer haben eine fixe Anzahl an Stunden, die vertraglich festgelegt sind. Freie Dienstnehmer können ihre Schichte auch spontan zum Tausch (“Swap”) anbieten, wenn sie diese nicht fahren können oder möchten. 70 Prozent der Freien Dienstnehmer würden ihre Beschäftigung bei mjam beenden, wenn sie in ein Fixes Dienstverhältnis wechseln müssten.
Die Dauer der Beschäftigung hängt häufig vom Anstellungs-Modell ab. Freie Dienstnehmer bleiben durchschnittlich 3 Monate bei mjam. Viele melden sich danach wieder ab und zu einem späteren Zeitpunkt wieder an. Dieses Intervall-Fahren hängt damit zusammen, dass einige nur in der Vorlesungsfreien Zeit oder ausschließlich im Sommer fahren. Echte Dienstnehmer erhalten nach einem Probemonat einen unbefristeten Vertrag bei mjam. Die Stundenanzahl pro Woche und die präferierten Arbeitstage sind die einzigen Wahlmöglichkeiten eines Echten Dienstnehmers zu Vertragsbeginn.
Alle Freien Dienstnehmer erhalten mit ihrer Anstellung bei mjam eine Unfall-, Kranken-, und Haftpflichtversicherung und sind sozialversicherungspflichtig angestellt, sobald sie über der Geringfügigkeitsgrenze arbeiten. Für Echte Dienstnehmer werden alle Versicherungen und Sonderzahlungen durch den Kollektivvertrag festgelegt.
Arbeitsstunden
Echte Dienstnehmer haben eine fixe Stundenzahl pro Monat, diese ist vertraglich festgelegt und kann nicht so einfach geändert werden. Die Echten Dienstnehmer decken so die Grundlast der mjam Bestellungen ab. Die zusätzlichen Schichten – vor allem die in Stoßzeiten oder bei erhöhter Bestell-Nachfrage – werden von den Freien Dienstnehmern getragen. Freie Dienstnehmer sind nicht fest angestellt und können selbst bestimmen, wann und wie häufig sie arbeiten möchten.
Im Jahr 2020 ist ein Freier Dienstnehmer durchschnittlich 10 Stunden pro Woche für mjam als Fahrer tätig gewesen. Ein Echter Dienstnehmer fuhr mit durchschnittlich 19,4 Stunden pro Woche knapp das Doppelte. Weniger als 6 Prozent der Freien Dienstnehmer fuhren 40 Stunden pro Woche für mjam. Die Echten Dienstnehmer liegen bei durchschnittlich 7 Prozent zwar etwas über dem Wert, jedoch sind die Vollzeit-Fahrer auch hier in der Minderheit.
Gehalt und Trinkgeld
Fix angestellte Fahrer werden seit dem 1. Jänner 2020 mit dem branchenübergreifenden Kollektivvertrag vergütet. Dieser sieht den Mindestlohn von 8,71 Euro pro Stunde für alle Echten Dienstnehmer vor. Freie Dienstnehmer haben im Jahr 2020 durchschnittlich 12 Euro pro Stunde bei mjam verdient, einige kommen auch auf 15-16€ pro Stunde. Ein Echter Dienstnehmer hat durchschnittlich 16 Cents Online-Trinkgeld pro Stunde eingenommen, bei den Freien Dienstnehmern war es durchschnittlich 21 Cents.
Für Echte Dienstnehmer ist der Erhalt des 13. und 14. Gehalts vertraglich festgelegt. Dieses fehlt im Freien Dienstnehmer-Verhältnis, jedoch ist da mit durchschnittlich 12 Euro der Stundenlohn deutlich höher. Ebenfalls ist aufgrund der durchschnittlichen Beschäftigungsdauer von 3 Monaten ein 13. und 14. Gehalt für viele Freie Dienstnehmer von geringerer Bedeutung als bei Fix angestellten, die einen unbefristeten Vertrag haben. Alle Fahrer können selbstständig wählen, welches Modell der Beschäftigung besser zu ihnen passt.
Der typische mjam Fahrer…
existiert nicht! Das Altersspektrum der Freien Dienstnehmer reicht bei mjam von jung bis zum Pensionisten, denn der älteste Radzusteller radelt in Wien und ist über 70 Jahre alt! Rund 20 Prozent der Fahrer stammen aus einem Land außerhalb der EU. Auch Asylsuchende und Geflüchtete gehören zum mjam Kader.
Ein weiterer Teil der Radl-Flotte besteht aus Studenten, die – teilweise nur mit geringen Deutschkenntnissen – schnell einen Job suchen. Der durchschnittliche Student fährt zwar nur 10 Stunden die Woche für mjam, bleibt dafür aber die gesamte Studiendauer seinem grünen Rucksack treu.
Ebenfalls Teil der Flotte ist der “Intervall-Fahrer”, der in zweimonatigen Intervallen zuerst sehr intensiv und häufig fährt, dann für mehrere Monate komplett aufhört, um dann wieder zwei Monate lang 30 – 50 Stunden pro Woche zu fahren.
“Der Leidenschaftliche” ist ein Radl-Kurier, der den Job vor allem aus der Liebe zur sportlichen Betätigung ausübt und auch schon vor mjam Lieferungen per Rad zugestellt hat. Lieferanten, die in dieses Profil passen, sind meist 40 Stunden die Woche für mjam unterwegs.
Der “Schönwetter-Fahrer” wiederum schwingt sich nur bei warmen Temperaturen auf seinen Drahtesel. Wird das Wetter wieder schlechter, kündigt er und meldet sich mit nächsten Frühling wieder mit einer Bewerbung zurück.
Auch AMS-Bezieher gehören zur Radl-Flotte von mjam. Diese bleiben unter der Geringfügigkeitsgrenze und nutzen mjam als Zuverdienst zum Arbeitslosengeld. Seit Beginn der Pandemie sind auch einige Mitarbeiter der Gastrobranche als Fahrer dazugekommen, die durch den Lockdown ihren Job verloren und bei mjam schnell einen Ersatz gefunden haben.
Über mjam
mjam ist eine der größten Online-Bestellplattformen für Essen in Österreich. Auf www.mjam.at oder per App können die Kunden eine große kulinarische Auswahl bei mehr als 4.000 Partner-Restaurants und Shops bestellen und liefern lassen. Es kann entweder bar, per PayPal, Kreditkarte oder Sofortüberweisung bezahlt werden. mjam wurde 2008 in Wien gegründet und ist seit 2012 Teil des Berliner Unternehmens Delivery Hero SE, das in über 40 Ländern Portale für Online-Essensbestellungen betreibt. MjamPlus ist die eigene Lieferflotte, wo mehr als 2.000 Fahrradkuriere in Österreich Speisen der angesagtesten Restaurants, die keinen eigenen Lieferdienst haben, zustellen.
Honorarfreie Fotos/Copyright Mjam
Food-Fotos: https://photos.app.goo.gl/mB4vW8DjYJy1RiYW9
Link zum Radl-Report: http://bit.ly/RadlReport
Rückfragehinweis:
Charlotte Noir
Senior Social Media & PR Manager
Delivery Hero Austria
E-Mail: charlotte.noir@deliveryhero.at