Essen fotografieren liegt gerade voll im Trend, wirklich schön schaffen das allerdings die Wenigsten. Dies sieht man spätestens, wenn man den hashtag #food auf Instagram eingibt und in den mehr als 43 Millionen Fotos etwas herumstöbert. Damit eure Food-Fotos auf Instagram aus der Menge herausstechen hier 10 Tipps, wie man mit dem Handy leckere Fotos macht:
- Erst Knipsen dann Filtern
Benutzt nicht die Instagram App zum Fotografieren! Verwendet stattdessen die Kamera-App eures Handys. So könnt ihr schneller mehrere Fotos schießen und dann das beste auswählen. - Keinen Blitz verwenden
Das Problem mit Smartphone-Blitzen ist, dass sie in Wirklichkeit keine sind. Die eingebauten LEDs werden einfach zur Aufhellung verwendet und haben meist eine falsche Farbtemperatur, was unscharfe und schlecht belichtete Fotos produziert. Das fotografierte Essen wirkt dadurch meist fahl und bekommt einen unappetitlichen Gelb-/Grünstich. Verwendet natürliches Licht und platzier euer Essen zum Beispiel am Fenster. - Belichtungspunkt setzten
Obwohl wir es gewohnt sind, dass unsere Handys für uns denken, kann man gerade beim Fotografieren steuernd eingreifen. Wenn ihr eure Handy-Kamera auf ein Motiv richtet versucht diese, einen “guten” Mittelwert zu errechnen, so, dass alles im Bild halbwegs richtig belichtet ist. Das kann schief gehen. Tippt beim Fotografieren einfach auf den Bildpunkt, der im Fokus stehen soll, um diesen richtig zu belichten. Beim iPhone könnt ihr den gewünschten Punkt am Bildschirm kurz gedrückt halten, dann bleibt die Belichtung dafür fixiert und ändert sich nicht automatisch, wenn ihr euer Handy bewegt. - Bildgestaltung beachten
Nur weil ihr mit dem Handy fotografiert heißt es nicht, dass plötzlich die Regeln der Fotografie nicht mehr gelten. Achtet auf den Bildaufbau, den Goldenen Schnitt und den richtigen Bildausschnitt. Auf fast allen Handys kann man sich Hilfslinien für die Drittel-Regel oder den goldenen Schnitt einblenden lassen, das erleichtert die Bildgestaltung enorm. - Crop, don’t Zoom
Vergesst die digitalen Handy-Zooms! Selbst am Display seht ihr bereits beim zoomen, wie sich die Bildqualität merklich verschlechtert. Wenn ihr nur einen Bildausschnitt verwenden wollt, macht lieber ein normales Foto und schneidet dieses dann in Instagram zu. - Richtigen Filter wählen
Verwendet Filter, die Farbe und Kontrast des Essens nur wenig verändern! Der Filter “Sepia” etwa lässt Essen in den seltensten Fällen appetitlich aussehen. Amaro, Valencia oder Rise funktionieren meist besser. Im Zweifelsfall verzichtet auf einen Filter. Außerdem sagen die verwendeten Filter mehr über euch aus als ihr denkt, siehe hier. - Keine Ablenkung im Bild
Auch wenn das knallbunte, karierte Geschirr noch so gut aussieht, meist wirkt es mit Essen am Teller dann nicht mehr ganz so toll bzw. lenkt vom eigentlichen Motiv ab. Verwendet am besten einfaches weißes Geschirr, so kommen Farben und Textur des Essens am besten zur Geltung. Gelieferte Speisen wie Pizza, können natürlich im Karton bleiben, asiatisches Essen sieht am Teller nett angerichtet aber meist besser aus. - Kamera stabilisieren
In schlechten Lichtsituationen (abends vor dem Fernseher) haben Handys eine lange Belichtungszeit, was meist zu verwackelten Aufnahmen führt. Stabilisiert eure Kamera, indem ihr das Handy mit beiden Händen gut haltet und eure Arme gegen eure Oberkörper drückt. Falls genug Platz vorhanden ist, könnt ihr euer Handy auch am Tisch abstellen oder mit dem Salzstreuer oder ähnlichem stabilisieren. - Schummeln
Alle Fotos, die ihr in den Medien zu sehen bekommt, sind in irgendeiner Form bearbeitet. Gleiches gilt auch für alle Instagram Fotos, natürlich müsst ihr euch aber nicht auf die 16 Filter beschränken, die jeder der über 100 Millionen User derzeit verwendet. Von der Kamera (Cam+, Pro Camera, Camera Awesome) über die Bearbeitung (Snapseed, Retromatic, Camera 360) bis zur Veredelung (A Beautiful Mess, Pic Frame, InstaWeather), stehen eine Unmenge an Apps zur Verfügung. Probiert was euch am besten gefällt! - Schönes Essen fotografieren!
Da das Auge mitisst solltet ihr immer nur schönes Essen fotografieren und posten. Frisches, schön angerichtetes Sushi wird immer besser aussehen als als das indische Curry, auch wenn dieses eventuell besser schmeckt.
Über den Autor: Cliff von pixelcoma.at
Cliff Kapatais ist Fotograf aus Wien, sein Portfolio findet ihr unter pixelcoma.at und seinen Kochblog unter razorsharprecipes.com. Unter pixelcoma postet er auf Instagram gelegentlich auch Fotos von seinem Mittagessen. Außerdem bietet er auch einen echten Food Photography Workshop an, zu dem man sich hier anmelden kann.